Die FCT Rentnerkasse als Instrument für Planungssicherheit und Risikomanagement
Welche Vorteile der Anschluss an eine Rentnerkasse für Unternehmen mit sich bringt und inwiefern auch die Aktiv-Versicherten davon profitieren, erklärt uns Daniel Blatter, Key Account Manager der FCT-Gruppe, im Interview.
Was ist eine Rentnerkasse und warum ist es als Unternehmen sinnvoll, sich nebst der bestehenden FCT Vorsorgelösung auch der FCT Rentnerkasse anzuschliessen?
Die FCT Rentnerkasse ist eine Lösung für unsere Kunden, um Neurentner, die innerhalb des FCT Anschlusses entstehen, unwiderruflich an das separate Vorsorgewerk «Gemeinschaftskasse Rentner» zu übertragen. Diese Neurentner werden entsprechend nicht mehr in der Bilanz des firmeneigenen Vorsorgewerks geführt und verbleiben in der FCT auch bei Auflösung des Anschlussvertrags.
Dies hat den Vorteil, dass die Verpflichtungen an ein anderes Vorsorgewerk abgetreten werden. Dies wiederum führt zu einer Entlastung der Bilanz des Arbeitgebers unter internationalen Rechnungslegungsnormen. Wir haben den Mechanismus so aufgebaut, dass eine potenzielle Nachschusspflicht für Unternehmen explizit wegbedingt wird, sodass es unter IFRS- oder USGAAP-Bilanzierung zu keinen Verpflichtungen kommt. Die Folge ist ein verbessertes Risikomanagement auf Seiten des Arbeitgebers.
Für die Versicherten wird die Umverteilung von Aktiv-Versicherten zu Rentnern beim Transfer der Rentner in die «Gemeinschaftskasse Rentner» unterbrochen. Dies führt dazu, dass zukünftig keine erwirtschaftenden Vermögenswerte zur Finanzierung von laufenden Rentenverpflichtungen verwendet werden müssen. Zudem kommt damit die erwirtschaftete Rendite den Risikoträgern, sprich den Aktiv-Versicherten, zugute.
Welche weiteren Vorteile ergeben sich für ein Unternehmen daraus?
Nebst der Entlastung der Bilanz um die Rentenverpflichtungen und dem Wegfall einer Nachschusspflicht ist das langfristige Risikomanagement eines Vorsorgewerks effizienter und «sicherer». Vor allem fällt die Unsicherheit der Entwicklung des Rentnerbestands zukünftig weg, da das Langlebigkeitsrisiko nicht mehr durch das Vorsorgewerk getragen wird.
Diese Punkte resultieren in einer agileren Steuerung der Vorsorgelösung und verringern die Wahrscheinlichkeit, durch grosse Verpflichtungen einen Bestand im Krisenfall nicht sanieren zu können und somit auch die Wahrscheinlichkeit, dass das Unternehmen oder aktive Versicherte Zusatzbeiträge leisten müssen.
Wie ist die Rentnerkasse organisiert?
Die FCT Rentnerkasse ist ein eigenes und unabhängiges Vorsorgewerk innerhalb der FCT und wird vom Stiftungsrat geleitet. Sie hat ihren eigenen Deckungsgrad sowie ihre eigenen Sanierungsmassnahmen, die weder auf den Arbeitgeber noch auf die aktiven Versicherten zurückgeführt werden. Als Sicherheit für unvorhersehbare Risiken auf Stufe der Stiftung dienen der Langlebigkeits-Pool und die Solvabilitätsrückstellung, – zwei Rückstellungen, die laufend finanziert werden.
Wie funktioniert der kontinuierliche und unwiderrufliche Transfer der Neurentner?
Das Vorsorgewerk verpflichtet sich, jeden Neurentner zum «neutralen Preis» zu übertragen. Das heisst, jenes Kapital wird übertragen, das die langfristige Zahlung der Renten garantiert. Dieser Finanzierungsbedarf wird mit den technischen Grundlagen der Rentnerkasse berechnet.
Zudem wird eine pauschale Verstärkung des berechneten Kapitals mitgegeben, die aus der Wertschwankungsreserve des Vorsorgewerks finanziert wird. Schliesslich muss das Vorsorgewerk einen kleinen jährlichen fixen Beitrag zur Verstärkung der Solvabilitätsrückstellung leisten. Dieser Betrag wird durch den Experten der FCT ermittelt und unabhängig der effektiv transferierten Neurenten berechnet.
Die administrativen Kosten belaufen sich auf denselben Betrag, wie wenn der Rentner auf der Bilanz des Vorsorgewerks geführt wird.